Adolf-Kußmaul-Grundschule

mit Ganztags- und Halbtagsbetrieb

Projekt - Demokratieerziehung

„Demokratie ist nicht angeboren, sondern muss gelernt werden.“

Demokratie ist in unserer heutigen Zeit unwahrscheinlich wichtig geworden. Es werden Menschen gebraucht, die fähig und gewillt sind, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, sich zu engagieren und somit die Demokratie weiterhin bewahren.

Grundsteine für das Demokratieverständnis müssen bereits in der Grundschule mit zwei Zielen vermittelt werden: einerseits die Wissensvermittlung über Strukturen einer demokratisch aufgebauten Gesellschaft, andererseits die Entwicklung einer demokratischen Grundeinstellung, die es ermöglicht Bereitschaft und Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Die AKS ist eine Gemeinschaft, in der Kinder erleben können, dass und in welcher Weise der Einzelne Verantwortung übernehmen und Einfluss nehmen kann. Demokratie wird durch Klassenrat, Klassensprecherwahlen, Kinderkonferenzen und Vollversammlungen im Schulalltag praktisch erfahrbar.

Über ihre Mündigkeit und Mitbestimmung werden sich die Kinder durch den Bezug zu den Kinderrechten bewusst, die die Kinder bei diesem Lernprozess unterstützen.

Demokratie ist aber viel mehr – das durften die Grundschüler am 23. und 24. Oktober 2019 erfahren: die Gemeinde Graben-Neudorf nimmt das Thema Kinder- und Jugendbeteiligung auch auf und hat deshalb ein gemeinsames Projekt mit den Schulen gestartet.

Die Kommune, die Grundschulen und das Jugendzentrum nehmen die geänderte Gemeindeordnung „Kinder und Jugendliche sollen sich in altersgemäßer Form an politischen Entscheidungen beteiligen“ ernst. „Alle Dritt- und Viertklässler sollen ihre Meinung zu den Aktivitäten im öffentlichen Raum äußern können und die Umsetzung mitgestalten. So lernen sie Kommunalpolitik anschaulich kennen und verstehen“, versichert auch Projektleiter Udo Wenzl.

Welche Brennpunkte, Problemstellen oder gefährlichen Orte aufgesucht werden, wurde von den Schülern in einer vorangegangenen Stationsarbeit selbständig erörtert und erarbeitet. Federführend waren „AKS Gelände innen und außen“, „Freibad“, „Jugendzentrum“ und „Verkehr“.

Bei einer Ralley durch das Rathaus lernten die Schüler die unterschiedlichen Ämter kennen und können mit den Mitarbeitern vor Ort über ihre Arbeit und die kommunalen Aufgaben sprechen. Mit dabei sind Vertreter des Gemeindetages Baden-Württemberg und der Landeszentrale für politische Bildung.

Abschließend zu der Arbeit als „Gemeindetektive“ gab es am 06. November 2019 eine Sondersitzung des Gemeinderats um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses. Einziger Tagesordnungspunkt war die Vorstellung der Ergebnisse der „Gemeindedetektive“. Mehr als 100 Grundschüler der AKS und EKS präsentierten mit Plakaten und Videos ihre Anregungen, dem Gemeinderat. Neben Verbesserungsmöglichkeiten auf den örtlichen Spielplätzen, wurde lautstark Kritik an gefährlichen Stellen auf dem Schulweg geübt. Bürgermeister Christian Eheim und die Gemeinderäte versicherten den Schülern, sich mit den angesprochenen Themen auseinander zu setzen. Im Januar möchte der Bürgermeister nochmals beide Grundschulen besuchen um den Schülern die Ergebnisse der gespräche selbst zu berichten.