Adolf-Kußmaul-Grundschule

mit Ganztags- und Halbtagsbetrieb

Chronik der Schule - Namensgebung

Adolf Kußmaul wurde am 22. Februar 1822 in Graben geboren. Sein Geburtshaus stand bis in unsere Tage an der Stelle des Bankgebäudes der Raiffeisenbank.

Kußmauls Vater Philipp Jakob war in Graben großherzoglicher Stabsarzt. Adolf war der älteste von drei Brüdern und drei Schwestern, von denen vier nach Amerika auswanderten. Noch in hohem Alter betrachtete Kußmaul es als ein großes Glück den größten Teil seiner Kindheit auf dem Lande verbracht zu haben, er kannte und liebte Pflanzen und Tiere.

In Heidelberg studierte er Medizin, dort löste er als Student die Preisfrage über "Die Farberscheinungen im Grunde des menschlichen Auges" und erhielt dafür die selten verliehene goldene Carl-Friedrich-Medaille.

Anno 1850 heiratete er Amanda Wolf in Treschklingen bei Heilbronn und hatte mit ihr vier Töchter und einen Sohn. 1850 -1853 war er praktischer Arzt in Kandern im südlichen Schwarzwald. Nach schwerer Krankheit wechselte er zur akademischen Medizin; er war zunächst außerordentlicher Professor in Heidelberg und dann Ordinarius in Erlangen. In seiner wichtigsten Zeit von 1863 - 1876 in Freibug im Breisgau und bis 1888 in Straßburg, entstanden in Freiburg seine bedeutendsten Arbeiten. Er erfand die Magenpumpe und führte als erster die Spiegelung von Speiseröhre und Magen durch (Gastroskopie).

Den bis heute nach ihm weltweit so benannten Kußmaulschen Puls und die Kußmaulsche Atmung bei der Zuckerkrankheit hat er beschrieben. Seinen Lebensabend verbrachte Kußmaul wieder in Heidelberg, wo er seine viel gelesenen "Jugenderinnerungen eines alten Arztes" schrieb. Darin beschreibt er, wie er an der Schaffung des Epochenbegriffes Biedermeier mitbeteiligt war. A. Kußmaul starb am 28. Mai 1902. Seine würdige Grabstätte befindet sich auf dem Heidelberger Bergfriedhof.

Kußmaul war einer der hervorragendsten Ärzte des 19. Jahrhunderts in Deutschland und Europa. Er vereinte in seiner Person liebevolle Zuwendung zum Patienten, große medizinische Erfahrung und klaren wissenschaftlichen Verstand; dazu war er fesselnder Lehrer. Dies war ihm geschenkt, aber auch hart erarbeitet. Sein Werk trägt den Stempel von Originalität und innerer Wahrheit. Er begann als einfacher Landarzt und beschloss seine Laufbahn als weltberühmter Kliniker - in seinem Wesen blieb er der einfache, schlichte, gegen jedermann gütige Landarzt - aus Graben

Zu seinem 80. Geburtstag formulierte er seinen ärztlichen Leitspruch: "Klar denken, warm fühlen, ruhig handeln."

Als berühmtester ehemaliger Bürger Grabens ist er auch Namenspatron unserer Schule!